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70 Route 6. KAWALA. Athen-Konstantinopel. seinen kasernenartigen Gebäuden. Von dort ist die Skala von Karyäs
(S. 69) in ¾ St. zu Wasser zu erreichen.


Die direkten Dampfer nach Konstantinopel schlagen vor
den drei Zungen der Chalkidischen Halbinsel (vgl. S. 68) östlichen
Kurs ein, fahren an Lēmnos und Imbros vorbei auf die Dardanellen-
straße
(S. 186) zu und halten vor dem Ziel nur noch bei Dardanellen
(S. 187).

Die vulkanischen Inseln Lēmnos (477qkm; 27100 griech. Einw.) und
Imbros (255qkm; 9100 griech. Einw.), die Miltiades für Athen gewann, haben
die alten Namen und bedeutende Reste ihrer antiken Städte bewahrt: Lēmnos
von zweien, Myrina, im W. an der Stelle des heutigen Haupthafens Kastro,
und Hephästia im N.; Imbros von seiner einzigen, im N. beim modernen
Hafenort Kastro.

Die übrigen Dampfer biegen um den Athos nach N. und halten,
an (r.) Thasos vorbei, auf den Golf von Kawala zu.

Die fruchtbare Insel Thasos (393qkm, 12140 griech. Einw.), die um
660 vor Chr. Parier besiedelten und 464 Athen unterwarf, ist erfüllt von
einem Rundgebirge aus Marmor und Glimmerschiefer, das sich im NO. zu
1029m erhebt. Der Hafenort Limenas liegt an der Nordküste an der Stelle
der alten Hauptstadt Thasos, von der ansehnliche Reste erhalten sind.

Vor dem Hafenstädtchen Kawala oder Cavalla (Käthes Hotel,
deutsch; deutscher Konsularagent: A. Wix; österreich. Konsulat u.
Postamt), mit ca. 20000 Einw., Hauptstapelplatz für türkischen
Tabak, hält der Dampfer 10-17 St. nach der Abfahrt von Saloniki.
Wohlerhaltene mittelalterl. Mauern umziehen das Vorgebirge, auf
dem der älteste Teil von Kawala liegt; ein dreistöckiger, wohl ge-
nuesischer
Aquädukt führt von N. zur Altstadt. Im Altertum lag
hier Neapolis, der Hafen des 15km n.w. entfernten Philippi (S. 67).
Dann durchfährt der Dampfer die 7km breite Meerenge zwischen
Thasos und dem Mündungsland des Nestos (jetzt Mestos oder Kara
Su
) und hält in der Bucht von Lagos vor den wenigen Häusern von
Porto Lagos (4 St. von Kawala); westl. gegenüber lag an der Bucht
im Altertum Abdera. Weiter an der Küste hin nach (5 St. von Lagos,
c. Tag von Konstantinopel) Dedeagatsch (9000 Einw.; deutscher
Vizekonsul: W. Rohde), wo die Zweiglinie der Bahn Saloniki-Kon-
stantinopel
ans Meer tritt, und dann südl. vor der Mündung der
Maritza (S. 32), und dem weiten Busen von Xeros vorüber zum
westl. Ausgang der Dardanellenstraße. Zur R. bleiben, dem Busen
von Xeros gegenüber, die Inseln Samothrake und Imbros.

Die Insel Samothrake (177qkm; 4600 christl. Einw.) besteht fast ganz
aus einer altkrystallinischen und trachytischen, bis 1600m hohen Bergmasse.
Sie war ebenfalls im Besitz der Athener und berühmt durch den uralten
Kult der Großen Götter, deren Heiligtum unterhalb der mächtigen Mauern
der alten Stadt an der NW.-Ecke von einer österreich. Expedition 1873 frei-
gelegt
wurde. Der moderne Ort (Chora) liegt südl. davon bei einer mittel-
alterlichen
Burg.

Für die Fahrt durch die Dardanellen und das Marmara-Meer bis
Konstantinopel vgl. R. 14.